Cannabisanbau: Die Grundlagen im Überblick
Der Cannabisanbau: Verständnis der Grundlagen
Wenn du daran denkst, deine eigenen Cannabispflanzen anzubauen, dann ist dieser Artikel der richtige Startpunkt für dich. Er gibt dir einen umfassenden Überblick darüber, was du wissen solltest, bevor du loslegst. Doch lass uns eines gleich klarstellen: Dies ist kein detaillierter Grower-Leitfaden, sondern vielmehr eine Einführung in die Grundlagen, die dir hilft, alle Fragen zu beantworten, die beim Anbau deines eigenen Cannabisvorrats aufkommen könnten.
Warum bauen Menschen Cannabis an?
Es gibt verschiedene Gründe, warum Menschen sich dafür entscheiden, ihr eigenes Cannabis anzubauen. Manche wollen nach einem langen Tag entspannen, während andere einfach Geld sparen und jederzeit Zugang zu ihrem Kraut haben möchten.
Egal, was deine Motivation ist, der Anbau von Cannabis kann ein spannendes und lohnendes Projekt sein, bei dem du nicht viel benötigst, um zu beginnen. Es ist jedoch wichtig, sich im Voraus über Cannabissorten und Anbaumethoden zu informieren, auf die wir in den nächsten Abschnitten näher eingehen werden.
Das Wichtigste ist, dass du Cannabis wie jede andere Pflanze behandelst. Das bedeutet, dass es Aufmerksamkeit und liebevolle Pflege benötigt, um gesund zu gedeihen.
Sind alle Cannabispflanzen gleich?
Wie bei allen Lebewesen gibt es auch bei Cannabispflanzen viele Unterschiede. Jede Sorte hat ihre eigenen Merkmale in Bezug auf Wachstumsgeschwindigkeit, Aroma, Ertrag, Größe, Widerstandsfähigkeit sowie den Gehalt an Cannabinoiden und Terpenen.
Ein wesentlicher Unterschied liegt im Geschlecht der Pflanzen. Wenn du Cannabis anbaust, wirst du wahrscheinlich weibliche Pflanzen bevorzugen, da nur diese die harzigen Blüten produzieren, die du ernten möchtest. Um sicherzustellen, dass du weibliche Pflanzen erhältst, solltest du feminisierte Samen verwenden. Diese Samen sind speziell gezüchtet, um fast ausschließlich weibliche Pflanzen hervorzubringen. Reguläre Samen hingegen haben eine etwa 50%ige Wahrscheinlichkeit, entweder männliche oder weibliche Pflanzen zu produzieren.
Ein weiterer wichtiger Unterschied ist der zwischen autoflowering und photoperiodischen Sorten. Autoflowering-Sorten beginnen unabhängig von der Lichtmenge nach etwa 2–4 Wochen automatisch zu blühen. Photoperiodische Sorten benötigen hingegen einen regelmäßigen Zyklus von 12 Stunden Dunkelheit pro Tag, um die Blütephase einzuleiten und aufrechtzuerhalten. Sie brauchen in der Regel auch länger, um zu wachsen, da ihre Vegetationsperiode flexibel ist.
Was benötigen Cannabispflanzen, um zu wachsen?
Cannabisanbau bedeutet, sich um ein lebendiges Wesen zu kümmern. Du musst deinen Pflanzen die nötige Aufmerksamkeit schenken und sicherstellen, dass sie die Pflege und Nährstoffe erhalten, die sie benötigen, um zu gesunden und kräftigen Pflanzen heranzuwachsen.
Für den Anbau von hochwertigem Cannabis sind vier grundlegende Elemente unerlässlich:
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Frische Luft: Pflanzen brauchen Sauerstoff und Kohlendioxid, um zu atmen und Energie zu produzieren. Wenn du draußen anbaust, sorgt die Natur für frische Luft. Im Indoor-Anbau ist jedoch eine gute Belüftung unerlässlich, um sicherzustellen, dass die Pflanzen ausreichend Luftzirkulation haben. Ein angemessenes Belüftungssystem oder strategisch platzierte Ventilatoren können hier Abhilfe schaffen.
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Licht: Licht ist für die Photosynthese und damit für das Wachstum von Cannabispflanzen entscheidend. Im Freien erhalten Pflanzen genug Licht von der Sonne. Beim Indoor-Anbau solltest du jedoch auf leistungsstarke Beleuchtung achten – idealerweise 400–600 Watt pro Quadratmeter. Achte dabei auf die Temperaturentwicklung der Lampen, da einige, insbesondere HID-Lampen, sehr heiß werden können und die Pflanzen schädigen, wenn sie zu nah sind.
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Wasser: Wasser ist lebenswichtig für alle Organismen, einschließlich Cannabispflanzen. Diese Pflanzen sind zwar widerstandsfähig, können aber durch Überwässerung genauso geschädigt werden wie durch Wassermangel. Der beste Weg, um sicherzustellen, dass du die richtige Menge Wasser gibst, ist, zu warten, bis das Substrat leicht ausgetrocknet ist. Wenn die obersten 3–5 Zentimeter Erde trocken sind, ist es Zeit zu gießen. Eine effiziente Methode ist das Bewässern von unten, indem die Töpfe in Schalen mit Wasser gestellt werden, sodass die Wurzeln die benötigte Menge aufnehmen können.
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Nährstoffe: Nährstoffe sind essentiell für das Wachstum deiner Pflanzen. Sie werden oft von Anfang an in den Boden eingearbeitet oder in eine Bewässerungslösung gemischt. Es gibt viele verschiedene Düngemethoden, aber eine einfache Möglichkeit ist die Verwendung von Komplettlösungen wie Easy Boost von Royal Queen Seeds, die deine Pflanzen bis zu 12 Wochen lang mit allen notwendigen Nährstoffen versorgen können.
Wie lange dauert der Anbau von Cannabis?
Wir haben bereits kurz die Geschwindigkeit erwähnt, mit der autoflowering Sorten wachsen, aber um eine grobe Vorstellung zu geben: Die meisten Cannabissorten brauchen mindestens 3 Monate bis zur Ernte. Wenn du die Zeit zum Trocknen und Aushärten hinzurechnest, solltest du insgesamt etwa 3 weitere Wochen einplanen – 1 Woche für das Trocknen und mindestens 2 Wochen für das Aushärten.
Um den Anbauprozess besser zu verstehen, solltest du die beiden Hauptphasen im Lebenszyklus einer Cannabispflanze kennen: Vegetationsperiode und Blüte. Hier eine kurze Erklärung:
- Vegetationsperiode: Diese Phase beginnt, sobald die Blätter und Stängel der Pflanze sichtbar werden. Sie endet, wenn die Pflanzen ihre Geschlechtsmerkmale entwickeln, also männliche oder weibliche Blüten bilden.
- Blüte: Diese Phase beginnt, wenn weibliche Pflanzen weiße Härchen (Blütenstempel) entwickeln, während männliche Pflanzen Pollensäcke ausbilden.
Welche Ausrüstung benötigst du für den Cannabisanbau?
Wenn du Cannabis anbauen möchtest, hast du zwei grundlegende Optionen: Indoor oder Outdoor. In einem früheren Abschnitt haben wir bereits einige der Unterschiede zwischen diesen beiden Methoden angesprochen, daher hier eine kurze Zusammenfassung: Der Indoor-Anbau ist in der Regel teurer, da er künstliche Beleuchtung, ein Zuchtzelt, Erde, Nährstoffe und möglicherweise eine Hydrokultur-Ausrüstung erfordert.
Lass uns einen genaueren Blick auf die Ausrüstung werfen, die du für die jeweilige Anbauumgebung benötigst:
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Indoor-Anbau:
- Zuchtzelt: Ein kleiner, geschlossener Raum, in dem alle deine Pflanzen untergebracht sind. Stelle sicher, dass genügend Platz für Beleuchtung und Belüftung vorhanden ist.
- Lampen: HID-Lampen bieten hohe Erträge, können aber heiß werden. LED-Lampen bleiben kühler, liefern jedoch möglicherweise geringere Erträge. Wähle, was dir wichtiger ist.
- Erde und Behälter: Diese bieten den Pflanzen Halt und Nährstoffe. Vorgedüngte Erde ist eine gute Wahl, und du kannst Stofftöpfe oder Kunststoffbehälter verwenden.
- Hydrokultur-Ausrüstung: Wenn du erdlos arbeiten möchtest, benötigst du spezielle Hydrokultur-Ausrüstung, die den Pflanzen konzentrierte Nährstoffe direkt zuführt.
- Wasserversorgung: Verwende gefiltertes Wasser, da Leitungswasser oft Chlor enthält, das deinen Pflanzen schaden kann.
- Ablüfter: Eine gute Luftzirkulation ist wichtig, um den Pflanzen ausreichend Kohlendioxid zuzuführen.
- Klimaregler und -monitore: Diese Geräte regulieren Licht, CO₂, Luftfeuchtigkeit und Temperatur und sorgen dafür, dass die Pflanzen optimal wachsen.
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Outdoor-Anbau:
- Wetterfeste Ausrüstung: Schutzvorrichtungen wie Hot Kaps für einzelne Pflanzen und Cold Frames für Frühbeete bieten zusätzlichen Schutz bei rauem Wetter.
- Entwässerungssystem: Vermeide Staunässe, indem du ein einfaches Entwässerungssystem aus Kieselsteinen anlegst.
- Erde: Nährstoffreiche Erde ist entscheidend, egal ob du direkt in den Boden pflanzt oder Töpfe verwendest.
- Nährstoffe: Versorge deine Pflanzen mit den notwendigen Vitaminen und Mineralien.
- Bodentestset: Ein Bodentester hilft dir, die Qualität der Erde zu überwachen und gibt Hinweise darauf, wann gegossen werden muss.
- Töpfe: Air-Pots sind ideal für den Outdoor-Anbau, da sie das Wurzelwachstum fördern und eine bessere Pflanzenentwicklung ermöglichen.
Welcher Teil der Cannabispflanze wird geraucht?
Diese Frage mag offensichtlich erscheinen, ist aber durchaus berechtigt. Die Antwort ist einfach: Die Blüten der Cannabispflanze sind der einzige Teil, der geraucht wird und eine psychoaktive Wirkung hat. Diese Blüten müssen jedoch vor dem Konsum getrocknet und ausgehärtet werden, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Und wie bereits erwähnt, produzieren nur weibliche Pflanzen diese rauchbaren Blüten, daher ist es wichtig, feminisierte Samen zu verwenden, wenn du Blüten ernten möchtest.